Im Irak sollen kurdische Politiker angeblich hinter der Welle der Gewalt gegen Christen
in der Stadt Mossul stecken. Das hat Ministerpräsident Nuri al-Maliki nach Angaben
eines Parlamentariers jetzt bestätigt. Es gebe einen schriftlichen Beweis, dass die
Verwicklung kurdischer Miliz in Drohungen und Morden an assyrischen Christen in Mossul
belege. Wegen der Gewalt sind mehr als 13.000 Christen aus der nordirakischen Stadt
geflohen. Die Sicherheitsmaßnahmen der irakischen Regierung zum Schutz der Christen
im Nordirak zeigen bisher offenbar fast keine Wirkung. Der christliche Parlamentsabgeordnete
Jonadam Kanna forderte die Bagdader Regierung in einem Gespräch mit „Aswat al-Irak“
auf, die in Mossul stationierten Polizei- und Armee-Einheiten auszuwechseln. Diese
hätten die Christen nicht ausreichend beschützt. – Der Nuntius des Vatikans im Irak,
Francis Assisi Chullikat, soll die irakischen Christen bei einem Besuch in der südlichen
Provinz Nassirija dazu aufgerufen haben, in ihre Heimat zurückzukehren. Er habe in
einem Gespräch mit Al-Maliki den Eindruck gewonnen, dass die Regierung bereit sei,
schnell und entschieden zu reagieren, um sie in Mossul zu schützen. (aina 26.10.2008
sk)